Impuls für den Alltag: "Er lenkt meine Schritte"

Erstellt von cm/tur |

Dekanin Christiane Murner überlegt, wie der gläubige Mensch seinen Weg durch die Zeit zwischen Freiheit und Gottes liebevoller Vorsehung gehen kann

Sehnen Sie sich nach einer liebevollen Partnerin oder sind Sie mit Ihrer Beziehung oder mit ihrem Leben als Single glücklich? Denken Sie vielleicht darüber nach, sich beruflich zu verändern?

Am Anfang dieses neuen Jahres lese ich dazu einen interessanten Satz in der Bibel: Des Menschen Herz erdenkt sich seinen Weg; aber der HERR allein lenkt seinen Schritt. Das reizt mich einerseits zum Widerspruch: Sind alle meine Zukunftspläne sinnlos? Bin ich nicht Herr oder Frau meines Lebens, weil Gott mit mir macht, was er will?“

Andererseits habe ich ja wirklich erlebt, dass ich mein Leben nur ansatzweise planen kann. Das wirklich Wichtige in meinem Leben habe ich geschenkt bekommen. Als Akteur meines Lebens werde ich von Gott ernst genommen, aber gleichzeitig handelt Gott durch mich. Ich bin ein kreativer, aktiv gestaltender Mensch, der etwas bewegen will, und zugleich bin ich sein Instrument. Des Menschen Herz erdenkt sich seinen Weg; aber der HERR allein lenkt seinen Schritt.

Es geht um Ihre und meine Grenzen und um unsere Souveränität. Ich kann mein Leben in die Hand nehmen, mir Mühe geben in der Schule, in der Ausbildung, im Beruf – in der Hoffnung, dass meine Anstrengungen von Erfolg gekrönt werden. Und doch erlebe ich immer wieder, dass alle meine Bemühungen erfolglos bleiben, dass die Chefin oder Vorgesetzte meine Arbeit nicht wertschätzt, oder dass ich scheinbar nicht in das Schema des Arbeitsmarktes und seiner Anforderungen passe. Ähnliche Enttäuschungen erlebt Mancher auch im Hinblick auf seine Beziehung: Trotz aller Bemühungen ging die Ehe zu Bruch. Die Weisheit beschreibt den Zwiespalt, den ich erlebe: Des Menschen Herz erdenkt sich seinen Weg; aber der HERR allein lenkt seinen Schritt. Mich lässt dieser Satz nicht resignieren, vielmehr macht er mir bewusst: Ich habe - Gott sei Dank - nicht alles in der Hand, und kann mit Gott in meinem Leben rechnen.

Im Rückblick stellen sich manchmal die zerbrochene Beziehung, der Stellenwechsel, der versagte Wunsch, mit dem ich gehadert habe, als positive Wende in meinem Leben heraus und ich kann seine Spuren in meinem Leben erkennen.

Dekanin Christiane Murner

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