In diesem einen Tag verdichtet sich die lange Geschichte vieler Menschen, die für ihren evangelischen Glauben über Jahrhunderte einstanden. Einer von ihnen, der Mönch Martin Luther, hat die Bibel genau studiert. Danach trieben ihn viele Frage an seine Kirche um. Luther verfasste Thesen, die zur Diskussion und zum Widerspruch anregten, und auch die Sehnsucht vieler Menschen nach Reformen in der Kirche, Wissenschaft und Staat aufnahmen. Luther war überzeugt: Wir sind vor Gott (ge-)recht, weil Jesus Christus für uns gestorben und auferstanden ist. Jesus tritt für uns vor Gott ein.
Ökumene heute - Gott sei Dank, sind die Zeiten der Glaubenskämpfe bei uns vorbei. Die Gegenwart ist anders: Wir, Evangelische und Katholische, begegnen uns auf Augenhöhe. Miteinander im Chor singen, ökumenische Gottesdienste feiern, ökumenische Trauungen – all das gehört heutzutage zum Alltag, und das ist gut so. „Versöhnte Vielfalt“ – so könnte die Zukunft der evangelischen und katholischen Kirche aussehen. Wir haben gemeinsame Wurzeln in der Bibel, in der Tradition und im Glauben. Und wir haben auch eigene Identitäten und Profile, die wir bewahren wollen. Bei uns, evangelischen Christen, können Frauen alle Ämter in der Kirche innehaben. Das Priestertum aller Gläubigen bedingt bei uns, dass Haupt- und Ehrenamtliche gleichberechtigt miteinander die Kirche leiten auf Landes-, Dekanats- und Gemeindeebene. Dekanin Christiane Murner lädt Sie herzlich ein, den zentralen Gottesdienst zum Reformationstag am 31.10.2020 um 19 Uhr in der Christuskirche in Neumarkt zu feiern. Dieser Gottesdienst wird musikalisch von Dr. Christian Mickisch (Violine) und KMD Beatrice Höhn (Orgel) festlich gestaltet. (CM)