Auf ein Wort: Sommer

Erstellt von gmb/tur |

Gedanken vom Pfarrer Arne Schnütgen zur Sommerzeit

Sind Sie ein Sommertyp? Manche Menschen warten sehnsüchtig darauf, dass es endlich warm wird. Die Sonnenhungrigen findet man dann im Freibad oder am Baggersee, im Garten oder einfach auf dem Balkon im Liegestuhl. Andere genießen zwar auch die Wärme, sind allerdings etwas vorsichtiger, was Sonnenstrahlen und nackte Haut angeht. Die sind dann lieber im Schatten, im Biergarten und im Eiscafé. Und wieder anderen ist das alles zu viel. Die Wohnung wird früh schnell gelüftet und dann verdunkelt und dann wird auf die nächste Regenfront gewartet oder auf den Herbstbeginn. 
Ich persönlich mag die warme Jahreszeit. Zwar bin ich kein begeisterter Schwimmer, und auch Sonnenbäder sind nicht so meins. Aber ich genieße es, wenn die ganze Welt so voll Leben ist. Die Natur grünt und blüht, alle möglichen Tiere sind unterwegs und die Tage sind so viel länger als im Rest des Jahres. Der Sommer ist so eine reiche Zeit. 
In dem alten Lied „Geh aus, mein Herz, und suche Freud“ beschreibt der Dichter und Sommerfan Paul Gerhard dieses volle Leben. Bäume und Blumen, Lerche und Nachtigall, Huhn und Reh bis hin zu den Bienen und Ackerpflanzen lässt er vor dem inneren Auge des Singenden vorbeiziehen, um sich dann selbst mit einzureihen in das Sommerlob des Schöpfers: „Ich selber kann und mag nicht ruhn, des großen Gottes großes Tun erweckt mir alle Sinne.“ 
Die Maus Frederick (auch ein Sommerfan) aus dem gleichnamigen Bilderbuch von Leo Leonni sieht in der Jahreszeit für sich einen Auftrag: „Ich sammle Farben für den Winter“, sagt er seinen Mitmäusen, die ihn für seine Faulheit schelten. „Wenn es kalt und grau ist, dann brauchen wir auch solche Vorräte.“ 

Genießen Sie also den Sommer. Nehmen Sie mit, was uns in dieser Zeit geschenkt wird. Kälter und dunkler wird es früh genug. 

 

Pfarrer Arne Schnütgen 

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