Tobias Markhof, 23, hat Sozialpädagogik studiert, „weil es dabei in erster Linie um den Menschen selbst geht und nicht um Geld, Erfolg oder Macht“. Geboren ist er in München aufgewachsen in Ingolstadt. Beim Gottesdienst am Sonntag, 9. Mai, ist er in sein Amt eingeführt worden. Dass sein erster Job nach dem Studium an der Evangelischen Hochschule und der OHM Hochschule in Nürnberg bei der evangelischen Kirche ist, liegt an Markkhofs eigenen Erfahrungen in der Gemeinde- und Dekanatsjugend. „Die Evangelisch-Lutherische Kirche versucht einen offenen, progressiven Weg zu gehen und damit viele Menschen zu erreichen.“ Mit seiner Verlobten und seiner kleinen Tochter zieht er in wenigen Wochen nach Neumarkt.
Herr Markhof, Ihre Bachelor-Arbeit hat den Titel „How to sell Social Work online (fast) – Soziale Arbeit und Digitalisierung: Eine Betrachtung im Praxisfeld der Kinder- und Jugendarbeit“. Wie setzt man digitale Medien oder Apps sinnvoll in der Jugendarbeit ein?
Ganz wichtig ist meiner Meinung nach, dass man digitale Medien und Apps nicht als Lösung für etwas ansieht, sondern als eine Möglichkeit. Zentraler Punkt in der Kinder- und Jugendarbeit ist der soziale Kontakt von und mit Kindern und Jugendlichen. Digitale Mittel sind nützlich, um den Kontakt über Social-Media-Kanäle aufrechtzuerhalten, Aktionen mit höherer Reichweite zu bewerben oder Veranstaltungen mit Webvideoanwendungen durchzuführen.
Aber können digitale Medien und Apps den persönlichen Kontakt tatsächlich ersetzen, die Gemeinschaft einer Kinderbibelwoche oder einer Freizeit?
Nein. Digitale Medien bilden eine weitere Möglichkeit, Jugendliche zu erreichen. Moderne Jugendarbeit sollte meiner Einschätzung nach einen Mittelweg aus der Nutzung neuer Entwicklungen im digitalen Bereich und allen anderen Bereichen anstreben. Die digitalen Medien können lediglich ein Mittel zum Zweck sein, also zum Beispiel auch persönlichen Kontakt herzustellen.
Wir haben jetzt von den Jugendlichen gesprochen. Wie sieht es mit den Kindern aus?
Kinder sind vor allem während Corona für schwieriger zu erreichen. Betrachtet man Studien zu Medienumgang und -besitz bei Kindern und Jugendlichen zeigt sich relativ einheitlich, dass Kinder wenig eigene Möglichkeiten haben, in der digitalen Welt zu agieren, während Jugendliche zumeist ein eigenes Smartphone, einen Internetzugang und Social-Media-Accounts besitzen. Wenn der persönliche Kontakt wegfällt, verbleibt vor allem der Zugang über die Familie, sich informierende Eltern oder beispielsweise klassisch über den Postweg.
Welche Aufgaben haben Sie in der evangelischen Kirchengemeinde Neumarkt übernommen?
Mein Aufgabengebiet umfasst als Jugendreferent der Kirchengemeinde hauptsächlich die Kinder- und Jugendarbeit. Darunter fallen unter anderem die Organisation und Durchführung von Einzelveranstaltungen. Umgeben wird dies von der jeweiligen Öffentlichkeitsarbeit. Ein großer abschließender Punkt ist noch die Begleitung der Kinder und Jugendlichen in ihrer aktuellen Lebenswelt und den Möglichkeiten der Partizipation und Teilhabe, zum Beispiel im Jugendausschuss der Kirchengemeinde.
Welches Ziel haben Sie sich gesetzt?
Ich möchte die Kinder und die Jugendlichen erreichen. Dabei sollen ganz unterschiedliche Angebote ihnen Vielfältiges bieten. Etwa Möglichkeiten, um sich selbst auszuprobieren oder auch Aufgaben zum Wachsen, um sich mit christlichen Werten auseinanderzusetzen. Und schließlich ist es wichtig, einfach mal nur in einer Gruppe aus Menschen zu sein und Spaß zu haben.
Was wird Ihre erste Jugendaktion sein, wenn die Corona-Einschränkungen vorbei sind?
Wenn uns die Inzidenz keinen Strich durch die Rechnung macht, ist ein Filmabend für Jugendliche in den Pfingstferien geplant. Und wenn das nicht klappt, hoffen wir auf eine in Präsenz stattfindende Jugendfreizeit vom 2. bis 6. August und eine Kinderfreizeit vom 16. bis 20 August. Geplant sind auch ein Kinderaktionstag zum Thema Glas, und eine Familienaktion, die virtuell die Orte Wald und Zoom verbindet. Mehr Infos zu Veranstaltungen und Freizeiten folgen in den nächsten Wochen unter anderem hier auf der der Website sowie in den Sozialen Medien. Die Devise ist also „neugierig sein auf mehr“.
Tobias Markhof ist ereichbar unter Tel. 09181 46256-128 und per Mail tobias.markhof@elkb.de