Was soll ich nur schenken? Jedes Weihnachten beschäftigt viele Menschen diese Frage. In diesem Jahr mag ja einiges anders sein, aber die Frage nach den Geschenken bleibt. Vielleicht will manch einer gerade auch in diesen Tagen mit seinen Geschenken ein besonderes Zeichen setzen und anderen etwas Gutes tun. Am 6. Dezember denken wir an einen bekannten Schenker: Bischof Nikolaus von Myra. Der Legende nach beschenkte er andere auf heimliche Weise und unerkannt. Er verschenkte zum Beispiel sein eigenes Geld an arme, junge Frauen, damit sie dieses als Mitgift in die Ehe einbringen konnten. So ermöglichte Bischof Nikolaus ihnen die Heirat und bewahrte sie vor einem Dasein als Dienstmagd oder Sklavin.
Geschenke in diesem Sinn ermöglichen das Leben. Das Schenken heute hingegen scheint mir fast zu einer Pflicht geworden zu sein. Ein Geschenk kommt aber nur dann wirklich von Herzen, wenn es freiwillig ist und keine Gegenleistung erwartet wird. Solch ein Geschenk führt zu lebendiger Freude bei Beschenktem und Schenkendem. Bischof Nikolaus hat dies bei den Menschen mit Geld und anderen Gaben geschafft. Sein Geldsegen hat nicht nur Freude geschenkt, sondern auch Perspektive und Hoffnung gegeben.
Dies muss aber nicht immer durch ein materielles Geschenk geschehen. Manchmal langt ein kleines Zeichen der Aufmerksamkeit. Vielleicht ist es in diesem Jahr ein handgeschriebener Brief oder eine Karte an eine Person, die einem am Herzen liegt. Auch persönliche Worte können ein großes Geschenk sein. So wie Gott durch Jesus den Menschen lebendige Hoffnung brachte, können auch wir zum Geschenk für andere werden.
Pfarrer Andreas Grell, Christuskirche Neumarkt