Ein Film zu Beginn zeigte, wie der Christus aus Lindenholz abgehängt und wie die Eule-Orgel Pfeife für Pfeife auseinandergenommen wurde, wie dass leere Kirchenschiff aussieht; eine Baustelle mit Gerüsten an den Wänden. "Mittlerweile sind die Bauarbeiten noch ein ganzes Stück fortgeschritten", sagte Pfarrer Michael Murner. Die Empore über dem Eingang ist komplett verschwunden. Die Rückwand steht frei, die Stufen davor sind ausgebaut. Die Sandsteinblöcke von Altar und Kanzel stehen auf Paletten verpackt im Kirchgarten als Material, falls etwa das Portal ausgebessert werden muss.
Am Montag beginnen die Dacharbeiten. Zunächst wird ein Notdach gebaut. Anschließend werden die Ziegel abgedeckt. Dann erhält der Dachstuhl, der die Mauern des Kirchenschiffs langsam auseinander drückt, neue Sparrenkonstruktion, um die Lasten besser zu verteilen.
Zoff um die Kirchenbänke
Ein offener Punkt sind die alten lindgrünen Kirchenbänke. Nach dem Umbau werden sie nicht mehr benötigt. Es gibt moderne Bänke mit mehr Abstand zwischen den Reihen. Die alten Kirchenmöbel sind bereits verkauft. Doch das Landesamt für Denkmalpflege stellt sich quer. Die Bänke sollen dauerhaft mit dem Kirchenschiff verbunden bleiben und auf dem Dachboden eingelagert werden.
"Schwierig wegen der Statik und weil sie nur dorthin gebracht werden, wenn das Dach abgedeckt ist - und umgekehrt", sagte Murner.
Bei der Finanzierung ist die Kirchengemeinde auf Spenden und Zuwendungen angewiesen. 2020 flossen dafür 315 000 Euro auf das Konto der Kirchengemeinde. Heuer waren bislang 20 000 Euro für die Kirche und 15 000 für die Orgel. Noch sind etwa 210 000 Euro offen. Falls es reicht: Die bisherigen Vergaben liegen zehn Prozent über der Kostenrechnung von 3,5 Millionen Euro.
Senioren und Sonntagsfreunde treffen sich wieder
Doch es gibt ein Gemeindeleben neben der Kirchensanierung. "Es ist sehr gut, dass die Senioren sich wieder treffen können", bedankte sich eine Teilnehmerin bei Pfarrer Andreas Grell. Auch die "Sonntagsfreunde" zeigten sich dankbar und froh, dass sie wieder den Kindern den Glauben nahebringen können.
"Es ist eine Herausforderung, dass Gemeindeleben wieder in Schwung zu bringen", sagte Pfarrer Grell. So trifft sich der Jugendkreis jeden Donnerstag nicht mehr virtuell. "Es tut den Jugendlichen unglaublich gut." Ebenso wie der neue Jugendreferent Tobias Markhoff, der seit zwei Monaten im Dienst ist.
Und es gab ein Konficamp der neuen Konfirmanden. Die "alten Konfis" aus diesem Jahr mussten darauf verzichten. Sie fahren auf eine Freizeit, damit sie einen schönen Ausklang haben.