Brot teilen, Image congerdesign von Pixabay
Sophie-Marie Reinert, Foto M. Murner
Sophie-Marie Reinert

Das Wunder des Teilens: Impuls für den Alltag von Vikarin Sophie Reinert

Erstellt von ar/kb |

Welthungertag am 16. Oktober – Gedanken über ein Wunder oder ...

Hungrig sein – ein Gefühl, das jeder kennt. Man hat zu wenig gefrühstückt, das Mittagessen ist schon zu lange her oder es gab nur schnell etwas Kleines auf die Hand. Der Magen knurrt, man kann sich nicht mehr richtig konzentrieren und manche Menschen werden gar unausstehlich, wenn sie hungrig sind.

Hungern müssen – ein Zustand, den die allermeisten Menschen in unserem Land zum Glück nicht kennen. Tagelang keine ordentliche Mahlzeit auf dem Tisch und wenn es etwas gibt, dann höchstens trockenen Reis oder etwas Mehlbrei.

Am 16. Oktober ist Welthungertag. Millionen Menschen leiden weltweit unter chronischem Hunger.

Wenn es um Hunger und ausreichend Essen geht, dann denke ich oft an die Speisungswunder Jesu, wie sie an mehreren Stellen in der Bibel beschrieben sind. Menschenmassen sind zusammengekommen, um Jesus zu hören. Zur Essenszeit dann, stellen die Jünger fest, dass sie nur einige wenige Brote und ein paar Fische haben. Aber es sind tausende Menschen da. Und Jesus sagt: „Teilt es aus!“ Am Ende ruft niemand, dass er oder sie noch Hunger hat und es bleiben sogar noch Reste übrig. Ein Wunder!

Viele Menschen sind der Überzeugung, dass diese Erzählung kein Wunder beschreibt und man sie logisch erklären kann. Zum Beispiel damit, dass alle noch ihre Brotzeit aus der Tasche geholt haben und es dadurch dann doch ausreichend zu essen gab.

Das ist möglich. Wir wissen es nicht. Aber ist es wirklich so wichtig, das exakt herauszufinden? Denn selbst, wenn alle ihre privaten Vorräte am Ende geteilt haben. Als die Jünger vorher auf der Suche nach Essen waren, hat sich niemand gemeldet, dass er oder sie noch etwas dabeihat. Warum haben sie am Ende dann doch geteilt? Wer oder was hat sie umgestimmt?

Vielleicht also doch ein Wunder!?

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