Der Schmerz kommt unerwartet und plötzlich – eine Rückenblockade. Die Bewegungsfähigkeit ist mit einem Mal stark eingeschränkt. Das Gute ist, der Körper regelt das meist von selbst. Eine Voraussetzung aber muss erfüllt sein: nicht aufs Sofa legen, sondern den Körper bewusst aktivieren!
„7 Wochen ohne Blockaden“ , so lautet auch das Motto der diesjährigen Fastenaktion der evangelischen Kirche in Deutschland. Was für den Rücken gilt, kann auch auf die Blockaden in unserem Denken und Handeln übertragen werden. Es ist ja oft so, dass wir Menschen eigentlich wissen, was zu tun oder zu sagen ist, aber Ängste und Gedanken hindern uns. Ob begründet oder nicht, so manches kann uns abhalten von dem, was dran ist. Hier schlägt das Fastenmotto eine Brücke zur diesjährigen Jahreslosung aus dem Lukasevangelium: „Seid barmherzig, wie euer Vater barmherzig ist“. Wir versuchen gern barmherzig sein, das ist doch klar! Wir sind ja keine Unmenschen. Aber es gibt nicht nur Menschen, sondern auch eigene Blockaden, die es uns dabei schwermachen: innere Verletzungen, Mechanismen, wie etwa die Schuld beim anderen zu suchen oder gekränkter Stolz, der zu einer Trotzhaltung führt. Und auch hier gilt es – nicht aufs Sofa legen, sondern aktiv werden! Nicht sagen: „Mit dir will ich nichts mehr zu tun haben.“ Sondern: „Lass uns mal darüber reden, wir kriegen das hin, obwohl wir verschiedener Meinung sind.“
Es fällt oft schwer, den ersten Schritt zu machen. Doch wenn sich keiner bewegt, bleibt die Blockade bestehen und der Schmerz wird immer größer. Vielleicht ist es heilsam, wenn wir uns die Bedeutung der Jahreslosung bewusstmachen: Jesus fordert nicht Barmherzigkeit ein, sondern er macht darauf aufmerksam, dass wir von der Barmherzigkeit Gottes leben. Man könnte auch sagen: „Seid barmherzig, weil euer Vater barmherzig ist.“ Gott schaut mit den Augen der Barmherzigkeit auf unser Leben. Dieser Blickwinkel kann auch unseren Blick verändern, Blockaden lösen und Türen öffnen – nicht nur in den 7 Wochen vor Ostern.