Als Theater Tomka spielten Annika Hampel und Thomas Paulmann das Stück "Ochs und Esel". Ochs und Esel - die Weihnachtsgeschichte aus der Sicht der Tiere im Stall war der Titel des Gottesdienstes. In seiner kurzen Ansprache denkt Pfarrer Andreas Grell über "Ochs und Esel als Babysitter" nach und vergleicht klassische Krippenszenen mit den Aussagen in der Weihnachtsgeschichte. Er sagte:
"Aber: In der Geburtsgeschichte steht kein Wort von Ochs und Esel. Trotzdem sind auf den ältesten Krippendarstellungen, die es gibt, gerade Ochs und Esel die Hauptfiguren – und zwischen den beiden liegt das Krippenkind. Das Überraschende: Maria und Josef fehlen darauf. Das Kind in der Krippe allein unter Tieren! So haben wir es ja gerade erlebt. Wo waren Maria und Josef? Vielleicht mussten sie das, tun, weswegen sie eigentlich nach Bethlehem gekommen waren. Die Volkszählung. Sie mussten sich in Listen eintragen lassen. Und schon sind die Tiere allein mit dem Jesuskind.
Die Tiere, die sonst in der Krippe eher beruhigend wirken und eine behagliche Stimmung im Hintergrund erzeugen, geraten plötzlich ganz schön in Stress. Die Geburt des Jesuskindes durchbricht den Alltag von Ochs und Esel. Und das ist, was an Weihnachten geschieht. Ein heiliges Geschehen durchbricht unseren Alltag. Ochs und Esel lernen dadurch das, was Jesus später dann als Erwachsener selbst gelebt und vorgelebt hat: die Nächstenliebe mitten im Alltag. Die Nächstenliebe vor allem da üben, wo etwas Fremdes und Unerwartetes den Alltag stört und durchbricht. Nächstenliebe da üben, wo es anstrengend wird und auch mal nervt. Da, wo man den anderen am liebsten loswerden würde. Da dann Liebe üben und den Wert des anderen erkennen, das ist Weihnachten, das ist ein heiliges Geschehen. Ochs und Esel erkennen Stück für Stück den Wert des Kindes. Gott kommt in Jesus zur Welt, um uns seine bedingungslose Liebe zu zeigen. Und wir sind eingeladen, in dieser Liebe zu leben und zu handeln. Dann wird Weihnachten, nicht nur für Ochs und Esel, sondern für uns alle."