Worte aus dem Psalm 121. Mein Lieblingspsalm. Wie ein Mantra hab ich ihn auf meiner Alpenüberquerung immer wieder gesprochen, bin an schwierigen Stellen im Rhythmus der Verse gegangen. Woher kommt mir Hilfe? Meine Hilfe kommt vom Herrn… Ich möchte fast sagen, diese uralten, vertrauten Worte waren es, die mich über die Berge getragen haben. Worte die Mut machen und Kraft geben, weiterzugehen, Kraft zumindest für den nächsten Schritt. Obwohl die Berge manchmal unüberwindbar scheinen.
Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat. Er wird deinen Fuß nicht gleiten lassen, und der dich behütet, schläft nicht.
Dieser Zuspruch hat mich auch durch die Prädikantenausbildung begleitet. Die „Berge“, die mich da erwartet haben, waren nicht aus Stein. Sondern aus Papier. Theologie. Ordnerweise. Und das alles soll ich lernen? Panik beschleicht mich, es fühlt sich fast an, wie bei der Höhenangst. Zum Papierberg kommt ein Zeitberg. Eigentlich ein Zeitmangelberg. Wie soll ich das schaffen? Und wann? Wann um Himmels willen soll ich gute, einfallsreiche Predigten verfassen neben Familienleben und Beruf? Hab ich mich überschätzt und mir zu viel zugemutet?
Der Dich behütet, schläft nicht. Das ist tröstlich zu wissen, wenn man selbst nachts wachliegt, mit Bibelworten ringt, Gedankengänge und Formulierungen ausprobiert und verwirft.
So wie die beiden Pilger in Psalm 121 sich gegenseitig im Glauben bestärken, habe auch ich Zuspruch bekommen. Viele von Ihnen sind ein Stück des Weges mit mir gegangen, haben mich begleitet, mir Mut gemacht, mich bestärkt. Ihnen allen möchte ich DANKE sagen. Alleine hätte ich es nicht geschafft. Ich lade Sie herzlich ein, meine Einführung als Prädikantin mit mir zu feiern, gemeinsam Gott zu loben und ihm zu danken.
Der Herr behüte dich vor allem Übel, er behüte deine Seele. Der Herr behüte deinen Ausgang und Eingang von nun an bis in Ewigkeit.
Ihre Lektorin Ina Führlein