An Ostern feiern Christen den Sieg über den Tod. „Der Herr ist auferstanden!" ist der Gruß des Ostermorgens. Auch wenn es wegen dem Ausnahmezustand, den wir zur Zeit erleben, zum ersten Mal keine gemeinsamen Gottesdienste zu Ostern geben wird. Gefeiert werden kann trotzdem. Zuhause: Allein oder im Kreis der Familie. Auf unserer Gemeindehomepage (www.neumarkt-evangelisch.de) gibt es zum Beispiel eine Anleitung für die liturgische Feier eines Osterfrühstücks. Auch Menschen im Krankenhaus oder Seniorenheim können durch die ausgestrahlten Gottesdienste über Funk und Fernsehen mitfeiern. Oder die gestreamten Gottesdienste aus der eigenen Gemeinde mitfeiern. Zwar nur virtuell Gemeinschaft erleben, trotzdem aber verbunden sein im Glauben und im Gebet. Diesmal ist eben alles anders.
Aber das Entscheidende ist: Die Botschaft von Ostern bleibt. Christen aller Konfessionen feiern das bisher gewaltigste Ereignis der Weltgeschichte: Nach dem Dunkel des Karfreitags folgt das helle Licht des Ostermorgens. Auf den Tod folgt das Leben. Die Botschaft ist klar und deutlich für alle, die sie hören wollen: Gott will das Leben! Der Tod hat nicht das letzte Wort! Auch nicht in unserm Leben!
Gott hat den gekreuzigten Jesus nicht dem Tod überlassen, sondern hat ihn auferweckt. Und so wird er einmal alle, die an ihn glauben, auferwecken und ihnen neues, ewiges Leben schenken. Mit Ostern hat Gott einen neuen Anfang markiert. Das leere Grab des Ostermorgens weist den Weg ins Leben. Diese Hoffnung lädt ein, heute das Leben im Alltag zu gestalten, aufzustehen gegen den Tod mit all seinen vielen Spielarten, die auch heute das Leben bedrohen!
Wer das begriffen hat, dem erschließt sich eine neue Realität. Der Horizont wird erweitert.
Der Glaube gibt Gelassenheit und Geduld, auch mit der aktuellen Situation umzugehen, auch wenn es nicht immer einfach ist.
Ja, und wir dürfen uns – trotz Corona-Zeit - freuen über die schönen Dinge des Lebens. Zum Beispiel, das aufbrechende Leben draußen in der Natur bewusst wahrzunehmen. Als Zeichen der Hoffnung und neuen Lebens.
Pfarrer Martin Hermann