Pfarrerin Stefanie Probst-Wechsler

Auf ein Wort: Frühlingshoffnung

Erstellt von spw/tur |

Gedanken von Pfarrerin Stefanie Probst-Wechsler, wie das Erwachen im Frühjahr ihr Hoffnung geschenkt hat

Liebe Gemeinde,

als ich aus dem Haus gehe, ist das Wetter so richtig ungemütlich. Bei nur wenigen Graden über dem Gefrierpunkt und leichtem Nieselregen macht das Fahrradfahren wirklich keinen Spaß – wenigstens weht der Wind nicht zu stark. Ich fahre vorbei an kahlen Büschen und Bäumen. Das trübe Tageslicht und der graue Himmel versetzen meiner Stimmung einen Dämpfer. An solchen Tagen kann ich gut verstehen, warum manche Menschen im Winter wie in ein Loch fallen.

Zum Glück ist es zum Martin-Schalling-Haus nicht weit. Ich stelle mein Fahrrad ab, nehme meine Gottesdiensttasche vom Gepäckträger und gehe am kleinen Brunnen vorbei in Richtung Eingang. Doch plötzlich bleibe ich stehen. Im Braun-Grau der Beete auf der linken Seite leuchtet es mir unerwartet entgegen: Schneeglöckchen! Ein ganzes Meer von Grün-Weiß säumt meinen Weg. Im leichten Wind wiegen die kleinen, weißen Köpfchen sanft hin und her.

Wir wird leicht zumute. Schneeglöckchen sind für mich Hoffnungsboten: für den Frühling mitten im Winter; für das Leben zwischen den toten Zweigen und Blättern; für Gottes unbändige Schöpferkraft aus dem Tod. Mitten im kalten Winter läuten die Schnee-Glöckchen für mich bereits Ostern herbei.

Ihre Pfarrerin Stefanie Probst-Wechsler

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