Impuls für den Feiertag: Epiphanias

Erstellt von VS/tur |

Vikarin Sophie Schramm macht sich Gedanken über Epiphanias? – Aha!

 

Der 6. Januar ist einer der Tage, die Bayern zu dem Bundesland mit den meisten Feiertagen machen. Als Grundschulkind habe ich mich immer gefreut, wenn er auf einen Donnerstag oder Freitag gefallen ist. Ich habe immer gedacht, dass dann die Ferien länger sind.

Aber was wird da eigentlich gefeiert? Als Kind war das für mich klar: Das ist ein katholisches Fest, denn an diesem Tag sind alle meine Freundinnen (ich bin in einem katholisch geprägten Ort aufgewachsen) als Heilige Drei Könige beschäftigt gewesen. Sie sind von Tür zu Tür gezogen, haben die Anfangsbuchstaben der drei Könige an die Haustüren geschrieben und Geld gesammelt.

Zu dieser Zeit wusste ich weder, dass C, M und B für den lateinischen Satz „Christus mansionem benedicat“, übersetzt „Christus segne dieses Haus“, stehen, noch, dass wir den 6.Januar auch in der evangelischen Kirche als Feiertag haben. Epiphanias heißt er in protestantischer Tradition. Das ist Griechisch und bedeutet Erscheinung.

Das Erscheinungsfest also, aber wer ist da erschienen? – Gott!

Aber ist das nicht ein Widerspruch zu Weihnachten? Das könnte man nun fragen, denn wir feiern bereits an Weihnachten, dass Gott in Jesus Mensch geworden ist.

Aber um die Strahlkraft der Geburt dieses Kindes geht es auch noch an Epiphanias. Dieser Tag gehört zum Weihnachtsfestzyklus dazu und betont noch einmal die Besonderheit des kleinen Kindes in der Krippe. Das haben bereits die Weisen erkannt und dem Kind wertvolle Geschenke gebracht. Und das wird auch noch einmal in den biblischen Erzählungen von Jesu Taufe betont, in denen die Stimme Gottes aus dem Himmel zu hören ist, die Jesus als Sohn benennt.

Was feiern wir da also bis heute? Der Theologe Frank Muchlinsky brachte das vor wenigen Jahren in einem Podcast wunderbar auf den Punkt. Dort sagte er: „Wir feiern den Aha-Moment“, also die Erkenntnis, dass dieses Kind in der Krippe für uns wirklich Gott ist.

Zurück