Stellv. Dekan Andreas Grell

Auf ein Wort: Humor ist, wenn man trotzdem lacht

Erstellt von ag/tur |

Gedanken vom Stellv. Dekan Andreas Grell zum Osterfest 2024: Fröhliche Ostern und der Humor

Es kommt nicht allzu oft vor, dass Ostern auf den 1. April fällt. In diesem Jahr ist dies am Ostermontag der Fall. Hier treffen zwei Bräuche aufeinander: der Aprilscherz und das Osterlachen. Beide haben etwas Frohes an sich, beide sorgen für Heiterkeit oder regen zum Lachen an.

Das Osterlachen gab es bis ins 19. Jahrhundert. Es war lange fester Bestandteil des Gottesdienstes. Die Pfarrer versuchten durch Witze und Humor in der Predigt die Menschen zum Lachen zu bringen, um so der Osterfreude Ausdruck zu geben. Leider trieben es manche Pfarrer zu bunt: Sie erzählten Witze, die – so schreibt ein Historiker – „zu erzählen ein anständiger Mensch nicht einmal am Biertisch wagen würde.“ Der Brauch wurde verboten und verschwand lange Zeit aus den Kirchen.

Das ist schade! Wenn wir die frohe Botschaft des Osterfestes ernst nehmen, dann haben wir auch allen Grund zur Freude. Die Botschaft von Jesu Auferstehung macht deutlich, dass das Leben siegt. Wenn wir wirklich glauben, dass am Ende nicht die Trauer das letzte Wort hat, sondern die Freude, dann darf man das doch spüren, besonders am Osterfest und im Ostergottesdienst.

Die bekannteste Beschreibung für Humor heißt ja: „Humor ist, wenn man trotzdem lacht.“ – und genau dieses „Trotzdem-Lachen“ ist in der Osterbotschaft enthalten: Dem Tod ins Gesicht lachen, denn Lachen ist nicht nur gesund, Lachen hat auch etwas Erlösendes. Lachen befreit, Lachen steckt an, Lachen verbindet. Augustinus sagt: „Die Seele nährt sich an dem, worüber sie sich freut.“ Sich freuen und lachen, Osterfreude und Osterlachen können demnach nicht nur heilsam und befreiend sein, sondern auch Nahrung für die Seele.

So feiern wir an Ostern die grenzenlose Hoffnung, den Sieg des Lebens, das Lachen. Denn Jesus Christus ist auferstanden. 

Ihr Stellv. Dekan Andreas Grell

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