Foto: Wodicke
Dekanin Christiane Murner Foto: Amthor
Dekanin Christiane Murner Foto: Amthor

Ostern - Auf(er)stehen zum Leben

Gedanken zum Osterfest von Dekanin Christiane Murner.

Ostern ist das älteste und wichtigste Fest der Christenheit. Nach der Passionszeit feiern Christen, dass Jesus Christi auferstanden ist und den Tod überwunden hat. Alte Frühlingsbräuche und Symbole, wie Osterhasen und Ostereier, stehen für das wiedererwachte Leben. Die Gottesdienste an den Ostertagen werden mit Musik, Kerzenlicht und Abendmahl gefeiert. Oft gibt es ein gemeinsames Osterfrühstück. 

Wer dieser Tage spazieren geht, kann sie schon hie und da entdecken: die ersten Frühlingsboten. Auch wenn ein kalter Wind und Regen uns immer wieder daran zweifeln lassen, die Tage des Winters sind gezählt. Wir gehen dem aufblühenden Leben entgegen. Um die Zeichen neuen Lebens zu entdecken und den lauen Windhauch zu spüren, müssen wir aufmerksam sein. 
Aufmerksam sein für die Zeichen des Lebens – das fällt manchmal schwer. Den Jüngern Jesu, seinen Schülern, gelang das nicht gleich. Nachdem Jesus öffentlich so gedemütigt, verletzt und brutal gekreuzigt wurde, zogen sie sich zurück in die eigenen sicheren vier Wände. Sie waren verunsichert, traurig und ohne Hoffnung. Der tote Jesus hat sie ernüchtert. Der Gute stirbt am Kreuz. Was zählen Wunder, wenn der Gerechte ungerecht verurteilt wird und sterben muss? Zu sehr waren die Jünger noch von dem gefangen, was sie erlebt hatten. Aber dann erfuhren sie: Jesus lebt! 

Er ist den Jüngern und den Frauen am Grab erschienen und überzeugte schließlich auch Thomas, den Zweifler. „Ich lebe und ihr sollt auch leben!“, so sagte Jesus zu ihnen. 
Die Jünger waren von Jesu Auferstehung überzeugt – nicht, weil sie ein leeres Grab vorfanden, sondern weil sie Jesus nach seinem Tod begegnet sind. Die Auferstehung ist auch damals als Wunder verstanden worden. 
Gott greift in unsere Welt ein, er schafft neues Leben, weil er das Leben liebt. 

Wir können es dieser Tage erleben: wenn Sie in der Fastenzeit vielleicht bewusst auf das Eine oder Andere verzichtet haben, werden Sie es nach dieser Auszeit ganz anders genießen. Wenn Sie über Ihr Leben nachgedacht haben, Gottesdienste mitfeiern bis hin zum Wunder der Osternacht und des Ostermorgens, wird sich Ihre Perspektive auf das Leben verändern.
„Gott will im Dunkel wohnen und hat es doch erhellt“, schrieb Pfarrer Jochen Klepper. In der Osternacht, in den Ostergottesdiensten, in der Natur können Sie erleben wie das Licht Gottes in unsere Dunkelheit hineinkommt und es erhellt. Da klingt das Halleluja noch lange in Einem nach und wirkt in die Welt hinein: Jesus Christus lebt. Er ist auferstanden und lebt mitten unter uns. Gott ist ein Liebhaber des Lebens. 

Ich wünsche Ihnen gesegnete und erholsame Ostertage voller Leben! Ihre  Dekanin Christiane Murner
 

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