Als Klinikseelsorger des Dekanats Neumarkt sage ich „Danke“ zum Abschied
Acht Jahre durfte ich als Klinikseelsorger im Klinikum Neumarkt und in der Heliosklinik in Berching Besuche machen. Während es in der Heliosklinik überwiegend ältere Personen waren, mit denen ich über ihre Lebenssituation sprach (z.B. Bleiben in den eigenen vier Wänden oder umziehen in ein Heim?), waren es im Klinikum Neumarkt Menschen jeden Alters. Auch mit Angehörigen oder Pflegekräften ging es oft um das Thema, wie man mit plötzlichem Leid und der Veränderung der Beziehung durch Krankheit fertig werden kann. Ich war immer wieder tief berührt, wie offen Menschen über ihre Lebenssituation sprachen. Oft war es für mich erschütternd zu hören, wie lang Menschen schon krank sind oder wie viel Schicksalsschläge manche Familien erleben müssen. Zu meinen Aufgaben im Krankenhaus gehörte auch die Leitung des ökumenischen Besuchsdienstes mit Pfarrer Butzer, der Unterricht an der Krankenpflegeschule und die Gottesdienste im Klinikum. Dies alles ist nicht spurlos an mir vorüber gegangen. Im vergangenen Frühjahr war meine Belastungsgrenze erreicht. Im Herbst wurde ich aus gesundheitlichen Gründen von der Landeskirche in den Ruhestand versetzt. Und doch möchte die Zeit als Klinikseelsorger nach zwanzig Jahren im Gemeindedienst, in denen ich vier Gemeinden kennenlernte, nicht missen. Es war ein großes Geschenk für mich, immer wieder erleben zu dürfen, dass der Glaube an einen liebenden Gott trotz Krankheit und Leid bewahrt werden kann. Dankbar blicke ich auf 30 Jahre im Pfarrdienst zurück und wünsche Ihnen, dass trotz äußeren Erschütterungen auch Ihr Vertrauen in die Liebe Gottes bleibt. Ich danke Ihnen für die offenen Begegnungen und freue mich, da ich mit meiner Frau in Neumarkt wohnen bleibe, auf weiteren Kontakt mit Ihnen!
Ihr Pfarrer Andreas Krestel