Jakobsweg Heilsbronn - Rothenburg; Foto: Böttcher
Neumarkter Pilger unterwegs auf dem Jakobsweg Heilsbronn - Rothenburg; Foto: Böttcher
Pilger Olaf
Pilger Olaf, E-Mail: pilger.olaf@gmx.net

Jakobsweg - vom Heilsbronner Münster zum Wildbad Rothenburg ob der Tauber

Erstellt von bey |

Pilger der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Neumarkt waren Anfang Mai 2019 unterwegs auf dem fränkischen Jakobsweg.

Von Olaf Böttcher und Dietrich Oppel erreicht uns ein Pilger-Reise-Bericht, individuell, persönlich, im Staccato, mit Fotos von der Wanderung der 12-köpfigen Gruppe aus unserer Kirchengemeinde. 

1. Mai, Bahnhof Neumarkt, 6:50 Uhr. Eintreffen, Vorfreude, Begrüßung, S-Bahn, Nürnberg Hauptbahnhof, Eile, Anschluss erreichen, Regionalbahn Richtung Ansbach, Heilsbronn, aussteigen, gehen, bergab durch die Straßen, ankommen, Heilsbronner Münster, verschlossen, Mesner, kommt zum Aufschließen, allein im Münster, umsehen, umhergehen, Kunstwerke betrachten, zur Ruhe kommen, langsamer werden, Melodie hören und summen, Pilgerkapelle, Andacht, Gebet.

Rucksack schultern, hinaus, Kühle, Sonnenschein, losgehen, Häuser, Bürgersteig, Straße, Flurwege, gehen, Landschaft, Wald, Vogelgesang, Felder, Kirchturm sehen, gehen, Großhaslach, Kirchenberg, Rast im Kirchhof, trinken, Blick schweifen lassen, freundliche Pfarrerin, 1000-jähriger Taufstein, Pilgerstempel.

Erste Jacke ausziehen, geschwungene Wege, Brunnen - kein Trinkwasser! Pilgerstationen, schweigen, Spaziergänger, Maiausflug, fröhliche Jugendliche, gehen, Wärme, schwitzen, federnder Waldboden, Wurzeln, Begegnung: Pilger aus Dänemark, herrliche Ausblicke in die Landschaft, blühende Wiesen, verträumtes Reckersdorf, Bächlein mit Kaulquappen, Staatsstraße queren, steiler Anstieg, anstrengendes Gehen, loser Schotter, lichter Wald, viele Frühlingsblumen, gehen, Agrarfabrik, Biogasanlage, Kirchhof in Forst. Mittagsrast mit Proviant, dunkle Wolken, scharfer Wind, klappernde Gieskannen, gibt es Regen? Wasserflaschen füllen, weitergehen, ausgeräumte Landschaft, spöttische Spaziergänger, wunderschöner Talblick auf Weihenzell, Obstwiesen, Blumen, Wärme, Sonne, Ortsstraßen, angenehme Kühle in der Kirche, Getränke für durstige Pilger – Danke! Pilger-Stempel, in eine Bank setzen, Stille, Entspannung, einnicken. Aufstehen, Beine und Füße spüren, gehen, Wernsbach, Kirche, Pilger-Stempel eintragen, gehen, Raststation des OGV, Trinkwasser, Äpfel – schön!

Weitergehen, Wiesen, staubiger Schotter, Löwenzahn in Massen, Waldrand, Röshof links liegen lassen, Straßen queren, Baumallee, Wald, schmerzende Füße, trotzdem weitergehen, Asphalt, Ortschaft Strüth durchqueren, bergab gehen, Asphalt, bergab, B13 queren, in Wasserzell ankommen, Fränkischer Gasthof, Zimmer einnehmen, endlich Schuhe ausziehen, Fußsohlen begutachten, frischmachen, Blasen behandeln? Hunger, gemeinsames Abendessen an langer Tafel, Gespräche, Gäste verabschieden, den Tag Revue passieren und ausklingen lassen, Müdigkeit, früh schlafen gehen.

Nach zwei weiteren intensiv erlebten Tagen treffen wir am Nachmittag des dritten Tages nach gut 80 teils anstrengenden Kilometern am Würzburger Tor in Rothenburg ein. Wir gönnen uns eine Stärkung im „Cafe einzigArtig“, bevor wir die letzten 2 km durch die Stadt bis zum Wildbad unter die Sohlen nehmen. Die evangelische Tagungsstätte am Hang zum Taubertal - einst als Kurbad gebaut - empfängt uns mondän: Sehr schöne Zimmer, tolles Ambiente und sagenhaftes Frühstück. Wir dürfen uns nach der Anstrengung wie Kurgäste fühlen! Weitere Stationen auf unserem gemeinsamen Weg waren Lehrberg, Häslabronn, Colmberg, Oberhegenau, Binzwangen, Karrachmühle, Wachsenberg.

Unterwegs gab es keinen Tropfen Regen! Erst am Abschiedsmorgen nach dem Besuch der Pilgerkirche St. Jacob – Regen, der in dichtes Schneegestöber übergeht. Mit gutem Gefühl steigen wir in den geheizten Zug zur Heimfahrt. Dem Pilgervirus bleibe ich verfallen.

Eindrücke von der Pilger-Wanderung finden Sie in der Fotogalerie.

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