Das Architekturbüro Brückner + Brückner hat Erfahrung mit Kirchen. Seit fast 20 Jahren befassen sie sich mit Neubauten, Transformierungen und Sanierungen von Kirchen. Bekannt sind etwa die Klarakriche in Nürnberg und auch St. Peter in Wenzenbach.
Zunächst hatte Brückner gemeinsam mit seiner Mitarbeiterin Stephanie Sauer die Baugeschichte der Christuskirche erzählt. Sie verdankt ihr heutiges Erscheinungsbild zum großen teil den Umbauten in den 30er Jahren kurz vor dem Zweiten Weltkrieg. Aus dieser Zeit stammen Altar, Kanzel, Taufbecken, der erhöhte Chor, der Anbau mit der Treppe zur Orgel und möglicherweise auch die Gestaltung des Eingangs an der Ostkirche. Auch der Ausbau des ehemaligen Chors zum Gemeindesaal und den Räumen darunter stammt aus diesen Jahren. „Hinter der Sakristei ist es ziemlich verbaut“, sagte Sauer. Dies zeigt auch das höhengerechte Aufmaß mit seinen vielen unterschiedlichen Niveaus, welche die viele Treppen erklären. Auch einen Längsschnitt und ein Schadenskataster haben die Architekten mittlerweile erstellt. „Am Dachstuhl besteht dringender Handlungsbedarf, weil Jahrzehnte, teilweise Jahrhunderte nichts getan wurde“, sagte Brückner.
Die Zeiträume zeigen wie gut jeder Schritt überlegt sein will. Denn in den nächsten Jahren legt die Kirchengemeinde fest welche Christuskirche ihre Enkel besuchen werden.
Wie geht es also weiter? „Es gibt bereits einige Überlegungen im grauen Raum“, sagte Brückner. Derzeit baue man an einem Arbeitsmodell, in das man den Kopf hineinstecken kann. Eine ersten Entwurf werde er um Weihnachten herum präsentieren. „Im Frühjahr formen wir die große Idee.“
Im Anschluss hatten die Gemeindemitglieder noch einmal die Möglichkeit, ihre Wünsche und Ansprüche an eine renovierte Christuskirche zu formulieren. Dabei kristallisierten sich einige Punkte heraus - neben Selbstverständlichkeiten wie bequemeren Sitzen, moderner Heizung oder eine vernünftige Akustik. :
- Das Kreuz über dem Altar: „Für mich ist es sehr wichtig seit ich das erste mal die Christuskirche betreten habe“, sagte ein Mann. Eine Frau schlug vor, es frei in den Bogen zu hängen.
- Der Eingang: Der jetzige Haupteingang ist , liegt aber sehr nah an der viel befahrenen Kapuzinerstraße. Möglicherweise wird der jetzige Nebeneingang zum Haupteingang. Oder wird sogar ein ganz neuer Zugang geschaffen auf der gegenüberliegenden Seite, der zum Evangelischen Zentrum führt?
- Die Wand hinter dem Altar: Ursprünglich befand sich hinter dieser Wand der Chor der Klosterkirche. Soll man also den Kirchenraum wieder öffnen? Aber was geschieht dann mit den Jugendräumen, die sich derzeit dort befinden? „Der Raum dahinter ist schon interessant“, sagte Architekt Brückner. Aber einfach aufmachen ist zu wenig, wenn es keine angemessene Nutzung gib gibt. „Wir wollen keinen großen Raum um seiner selbst willen, sondern eine Kirche, in der man sich wohlfühlt.“ Der Jugend versprach Brückner, dass die derzeitige Nutzung sehr ernst genommen werde.
- Und nicht zuletzt die Kosten: Die Landeskirche unterstützt uns, erwartet aber, dass die Kirchengemeinde Neumarkt einen Großteil der Kosten für die Sanierung ihrer Christuskirche selbst trägt, sagte Dekanin Christiane Murner.