Pfarrer Stefan Wingen, stellvertretender Dekan im katholischen Dekanat konnte Vertreter von Kindergärten, Schulen, Beratungsstellen und Fachdiensten sowie der Jugendarbeit begrüßen. Dekanin Christiane Murner vom evangelischen Dekanat betont, dass Parallelstrukturen oder gar Konkurrenzangebote vermieden werden müssten. Von vornherein gelte es, sich bei den Angeboten für Geflüchtete zu ergänzen.
Mimoza Marku, Leiterin der Malteser-Integrationsdienste, gab einen ersten Überblick über die aktuelle Situation: In den letzten Tagen seien im Landkreis rund 400 Flüchtlinge untergekommen, davon etwa 150 Kinder. Es gebe derzeit bereits Gruppen von Ehrenamtlichen, die sich einerseits auf die Suche nach Wohnraum machten und andererseits bei Behördengängen behilflich seien. Außerdem verwies sie auf das Angebot „Razom“ der Stadt Neumarkt im Haus des Engagements in Pölling mit Gesprächsmöglichkeiten, Kinderbetreuung und Sprachkurs.
Bei dem Treffen kam man überein, die zeitnahe Einrichtung einer pädagogischen Willkommensgruppe in der Nachbarschaft zur Neumarkter Theo-Betz-Schule und zur Flüchtlings- und Integrationsberatung von Caritas und Diakonie zu unterstützen. Dabei sei eine Vernetzung von Schule, Kindergärten, Jugendarbeit und Schulpastoral sinnvoll und erwünscht.
Da Kinder aus der Ukraine kurzfristig noch nicht in den Regelbetrieb von Schulen und Kindergärten aufgenommen werden könnten, wäre es wichtig, über kirchliche Kindergärten und Ehrenamtliche eine Kinderbetreuung im Rahmen von Integrationskursen zu ermöglichen. Auch die Zielgruppe der 12 bis 17-Jährigen könnte mit Sport-, Spiel- und Musikangeboten angesprochen werden. Kreisjugendring, die kirchliche Jugendarbeit, Sportvereine und Musikschulen könnten hierbei Angebote schaffen.
Helmut Enzenberger, Schulseelsorger am Ostendorfer-Gymnasium, der das Treffen moderierte, wies darauf hin, dass es den kirchlichen Trägern dauerhaft nicht nur um das Stillen bestimmter Grundbedürfnisse wie Wohnraum und medizinische Versorgung gehen dürfe, sondern auch die soziale und berufliche Integration sowie eine spirituelle Begleitung im Blickfeld sein müsse. Die Teilnehmer der Runde waren sich einig, sich in einem Monat noch einmal treffen zu wollen. Die Informationen aus dem kirchlichen Umfeld sollten in nächster Zeit im katholischen Dekanatsbüro zusammenfließen.