Dekanin Christiane Murner Foto: Christian Amthor

Auf ein Wort

Erstellt von cm/kb |

Das Leben bricht auf - trotz alledem

"Was für ein Widerspruch!", draußen das Idyll eines sonnigen Tags: Frühling. Die Bäume treiben aus, die Osterglocken schieben sich unaufhörlich ans Licht. Der erste Zitronenfalter schwebt vor dem Fenster.

Und im Radio überschlagen sich die beunruhigenden Nachrichten: Corona auf allen Kanälen. Letzte Woche konnten wir es uns noch nicht vorstellen. "Wir feiern Gottesdienst auf alle Fälle. Gerade in Krisenzeiten brauchen Menschen doch etwas, das sie aufbaut.", dachten wir. 

Doch nun ist es anders gekommen. Wir wollen als Pfarrer und Dekanin, als Kirchenvorsteher*innen unserer Verantwortung für unsere Gemeindeglieder gerecht werden. Und vor allem die schützen, die leicht angreifbar sind. Deshalb haben wir beschlossen, alle Gottesdienste in unseren Kirchen, den Altenheimen und dem Krankenhaus bis auf weiteres auszusetzen. Wir setzen alle Gruppen, Kreise, Chorproben und Erwachsenenbildungsveranstaltungen aus bis zum 19. April. 

Jedoch: 
Wir, Dekanin und Pfarrer, sind jeden Tag für Sie jeden Tag telefonisch über unser Notfallhandy erreichbar unter der Nummer: 0171 380 25 96.

Wir halten Sie über die Homepage auf dem Laufenden. Vielen Dank an der Stelle an das Homepageteam, die so prompt reagieren. 

Sie erhalten von uns weiter einen Geburtstagsgruß, und wenn Sie ein seelsorgerliches Bedürfnis haben, besuchen wir Sie gern im Einzelfall.

Das Pfarramt ist bis auf weiteres nur telefonisch zu erreichen.

Wir wollen den Gottesdienst am Sonntag streamen. Das heißt, wenn Sie auf unsere Homepage am Sonntag gehen, können Sie den Gottesdienst live mitverfolgen, den vor Ort zwei, drei Menschen miteinander feiern werden.

Und vor allem: Unsere Glocken laden Sie ein, zuhause innezuhalten und zu beten. In unserem Gesangbuch finden Sie unter Seite 1215 eine Morgenandacht, die Mittagsandacht unter Seite 1216 und die Abendandacht unter 1218.

Im Gebet sind wir miteinander vereint, egal wo wir beten. Wie Gerhard Valentin in seinem Lied "Der Tag, mein Gott, ist nun vergangen" sagt: "Denn unermüdlich, wie der Schimmer des Morgens um die Erde geht, ist immer ein Gebet und immer ein Loblied wach, das vor dir steht." 

Auch wenn unsere Freiheit jetzt beschränkt ist und wir uns Sorgen machen, Gott hält unser Leben in seinen Händen.

Singen wir ihm, unserem Gott, an tausend Orten in unseren Häusern und auf unseren Wegen. 

"Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Bedrängnis, beharrlich im Gebet.", meint Paulus. Wie schwer das jetzt ist, und wie recht er hat. In diesem Sinne lassen Sie uns miteinander geduldig sein, füreinander da sein und beten.  

 

Ihre Dekanin
Christiane Murner

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