Regelmäßig an die frische Luft, weniger Süßes, öfter mal das Auto stehen lassen, vernachlässigte Freundschaften wiederbeleben – um den Jahreswechsel herum beginne ich Bilanz zu ziehen und Vorsätze aufzustellen: das war wichtig, das ist abgeschlossen, das ist offengeblieben, das werfe ich über Bord?
Vielleicht lasse ich mich jedes Jahr, aber auch nur einfach anstecken von den zahllosen Jahresrückblicken und Jahresausblicken auf allen Kanälen und in allen Zeitungen.
„Da, wo deine Füße sind, beginnt die Wende der Zeit. Da, wo sich Alt und Neu berühren, da stehst du nun im Mittelpunkt der Zeit.“ singt der Indie-Pop-Musiker Bosse. Und es klingt wie ein Ruf zur Aufmerksam und Achtsamkeit, auf das, was wirklich wichtig ist in diesem magischen Moment der entscheidenden Berührung von Alt und Neu, Gestern und Morgen.
Alt und Neu berühren sich jetzt gerade natürlich besonders auffällig, wenn aus der Silvesternacht der Neujahrsmorgen wird.
Und sie werden sich unauffälliger im beginnenden Jahr 2025 zahllose Male wieder und wieder berühren.
Ich will dann genauso achtsam und aufmerksam sein auf das, was wirklich zählt, wie jetzt am Jahreswechsel.
Hab ich doch jetzt meine Vorstellungen und meine Pläne und Wünsche für 2025, die ich angehen und umsetzen möchte, würde mich nicht immer wieder das uralte biblische Sprichwort einholen: „Des Menschen Herz erdenkt sich seinen Weg; aber der Herr allein lenkt seinen Schritt.“ (Sprüche 16,9).
Ich bin neugierig und gespannt darauf, wo der Weg des Jahres 2025 mich hinführen wird, wo meine Pläne und Gottes Lenken konform gehen und wo sie voneinander abweichen, und was ich für mich dann jeweils als wirklich wichtig erkennen werde am jeweiligen „Mittelpunkt der Zeit – da, wo meine Füße sind“.
Pfarrer Michael Murner