„Sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.“ Mit solchen oder ähnlichen Worten wurden die frühen „Wüstenväter“ (christliche Wüsten-Eremiten der ersten Jahrhunderte) um Hilfe gebeten. Und oft war es nur ein Wort oder ein kurzer Satz, den die meist von weit her Gereisten auf den Weg bekamen, von dem sie dann zehrten und gesundeten.
Worte können wie eine Brücke sein, die Himmel und Erde verbinden – und Gottes Verheißungen aufleuchten lassen wie einen Regenbogen.
Ein gutes Wort zur rechten Zeit ermutigt und tröstet. Es erfreut und bringt Hoffnung. Es verbreitet Licht und schenkt Erkenntnis. Es öffnet verschlossene Türen. Es lässt aufatmen, weckt neues Leben.
Aber es gibt auch andere Worte: Die belanglos sind oder verunsichern. Oder hart wie ein Stein. Worte, die kaputtmachen, zerstören, Unheil bringen.
Oft denken wir zu wenig darüber nach, was unsere Worte bewirken. Daher sollten wir mit unseren Worten behutsam sein. Uns vielmehr an Worten orientieren, die dem Leben dienen. Weil wir alle solche Worte brauchen, nicht nur in Corona-Zeiten.
Eines meiner Lebens-Worte stammt von Jesus selbst: „Ich lebe und Ihr sollt auch leben.“ (Johannes 14,19). Ja, Du sollst auch leben, ganz egal wie es in Dir aussieht. Ganz egal wie es Dir jetzt geht. Ob Du fröhlich bist oder traurig und Dein Herz schwer ist. Du sollst leben, weil Gott zu Dir steht und er noch Großes mit Dir vorhat. Vertraue und Du wirst es erleben!
Die Kraft des Wortes geschieht an uns, wenn wir bereit sind, zu hören, was uns die Stimme der Liebe sagt. Wenn wir unsere Hände erheben und öffnen, um vom Himmel das zu empfangen, was gut ist für uns. Was uns neue Perspektiven eröffnet. Wir sind angewiesen auf das gute Wort, das von Gott kommt. Wenn wir es für uns annehmen - dann wird unsere Seele wieder gesund - und wir können uns am Leben und an den Farben des Sommers erfreuen.
Ihnen und Euch allen eine schöne Sommerzeit,
Euer Pfarrer
Martin Hermann