Die Landesmusikräte küren seit 2008 jedes Jahr gemeinsam ein „Instrument des Jahres“. In diesem Jahr ist es die Orgel, die wegen ihrer Klangpracht, ihrer Größe und ihrer Fähigkeit, ein ganzes Orchester zu imitieren, die „Königin der Instrumente“ genannt wird. Länderübergreifendes Ziel ist es, Neugier zu wecken und die Aufmerksamkeit auf die vielen Facetten dieses Instrumentes zu lenken. Bereits seit 2017 gehören Orgelmusik und Orgelbau zum Immateriellen Kulturerbe der UNESCO.
Nähere Informationen unter: www.bayerischer-musikrat.de
Kurz nach dem 25. Geburtstag
Mit der Eule-Orgel in unserer Christuskirche haben wir ein wunderbares Instrument, das im September letzten Jahres seinen 25. Geburtstag feiern konnte. Wie jede andere Orgel ist auch sie ein Unikat, das in Größe, Klang und Lautstärke sowie Form und Farbgebung speziell für den vorhandenen Kirchenraum konstruiert wurde. Der Ruf der geschnitzten Eule (Vox strigis) und die hellen Glöckchen des Zimbelsterns sind quasi ihr Markenzeichen und lassen nicht nur Kinderaugen leuchten.
Nach 25 Jahren ist es nun höchste Zeit, die Orgel einer Generalreinigung und -überholung zu unterziehen, um z.B. den Staub der Jahrzehnte zu entfernen, Verschleißteile zu ersetzen und den beginnenden Schimmelbefall zu beseitigen. Dazu muss die Orgel abgebaut und in ihre vielen tausend kleineren und größeren Einzelteile zerlegt werden.
Wird die Orgel wieder zusammengesetzt, muss jede einzelne Pfeife neu intoniert werden, d.h. Klang und Lautstärke werden auf den Kirchenraum abgestimmt. Da sich durch die Öffnung des Chorraums und die Neugestaltung des Kirchenraums die Akustik unserer Kirche verändern wird, muss die Orgel klanglich an diese neuen Verhältnisse angepasst werden. Eine Erweiterung unserer Eule-Orgel um einige Klangfarben, sog. Register, könnte dem Instrument den entsprechenden Raumklang und eine größere Klangvielfalt geben. Unsere Orgel gehört mit 22 Registern nicht gerade zu den größten Instrumenten (gibt es doch viele hundert verschiedene Klangfarben), hat aber sehr wohlklingende Prinzipale (Hauptstimmen), weiche Flöten, eine streichende Gambe sowie eine schmetternde Trompete. Weitere Register machen das Instrument nicht lauter, sondern geben ihm zusätzliche klangliche Möglichkeiten. Da die Orgel auch optisch an den umgestalteten Kirchenraum angepasst werden muss und die neuen Register etwas Platz brauchen, muss ein Teil der Pfeifen dann neu angeordnet werden.
Zur Generalüberholung unserer Orgel gehört auch, dass sie technisch aufgerüstet wird. So hat sich z.B. die Elektronik der Register-Setzeranlage, die im Moment nur noch unzuverlässig reagiert, in den letzten 25 Jahren weiterentwickelt und muss auf heutigen Standard gebracht werden.
Bis zum Beginn der Renovierungsarbeiten in wenigen Monaten kann unsere Eule-Orgel hoffentlich noch oft bei den verschiedensten Gelegenheiten erklingen und ihre Wandlungsfähigkeit demonstrieren.