Auf den Straßen leuchten in diesen Tagen die Adventslichter. In den Schaufenstern strahlen uns – schon viel zu früh – weihnachtliche Auslagen einladend an. Niemandem kann es entgehen: Wir gehen Weihnachten entgegen. Vor allem für die Kinder ist es eine Zeit froher Erwartung.
Was ist es, was WIR erwarten? Erwarten wir überhaupt etwas? Kommen wir zur Ruhe, zur Besinnung? Oder lassen wir uns von dem vorweihnachtlichen Rummel und der Glitzerwelt mitreißen und ablenken?
Die Adventszeit lädt uns ein, alldem bewusst gegenzusteuern: Nicht das Herumhetzen bis zur Erschöpfung ist angesagt, sondern vielmehr die Einladung zum Innehalten. Innehalten, innerlich zur Ruhe kommen und sich vorbereiten auf das Kommen Gottes in unsere Welt: Das ist das große Thema dieser Zeit.
Nur – wie schaffen wir es, uns diesem Thema bewusst zu stellen? Mir ist es eine Hilfe, wenn ich mir ganz bewusst – neben allem, was zu erledigen ist – auch eine „Zeit zum Hören“ einplane. Ich will genauer hinhören, worum es in dieser Zeit geht. Zum Beispiel am Freitag, 6. Dezember, wenn Christine Full um 19.00 Uhr im Klostersaal eine Adventlesung aus ihrem Buch „Weihnachtliche Impressionen“ hält. Heike Knigge wird dazu adventliche Musik auf dem Hackbrett spielen.
Zeit zum Hören heißt für mich aber auch, auf die Worte im O-Ton zu hören, also auf die Worte der Verheißung aus der Bibel, zum Beispiel:
Durch die herzliche Barmherzigkeit unseres Gottes
wird uns besuchen das aufgehende Licht aus der Höhe,
damit es erscheine denen, die sitzen in Finsternis
und im Schatten des Todes, und richte unsere Füße
auf den Weg des Friedens. (Lukas 1,78-79)
Erwarten wir, dass dieses Licht aus der Höhe auch zu uns kommt? Dass es uns anstrahlt und erleuchtet?
Ich wünsche es Ihnen und mir, dass wir uns von dem Geheimnis des göttlichen Lichtes, konkret geworden in der Geburt von Jesus, des Christkindes, berühren und verändern lassen. Damit unsere Füße auf den Weg des Friedens geleitet werden, auch im kommenden Jahr.
Ihr Pfarrer Martin Hermann
Foto: Klaus Eifler