„Bereitet dem Herrn den Weg, macht eine ebene Bahn. Denn siehe, der Herr kommt gewaltig“
Gott lässt sein Kommen ankündigen. Seine Ankunft soll uns nicht unvorbereitet überraschen. Immer wieder wird deshalb in der Bibel darauf hingewiesen, dass Gott auf uns zukommt: Unaufhaltsam, „gewaltig“. Aber nicht mit Gewalt, sondern er kommt um dieser Welt und auch uns Frieden zu bringen und ein erfülltes Leben mit Zukunftsperspektive.
Dieser Prozess ist bereits in vollem Gange. Und wir sind eingeladen, dieses Geschehen wahrzunehmen. Nicht als passive Zuschauer, sondern aktiv zu werden und im Sinne Gottes zu handeln. Denn es ist keineswegs gleichgültig, in welchem Zustand Gott uns und diese Welt vorfindet, wenn er kommt.
„Bereitet dem Herrn den Weg…“ lesen wir bei Jesaja im 40. Kapitel. Wem auch immer diese Aufforderung ursprünglich gegolten haben mag – im Neuen Testament wird sie aufgegriffen und an uns weitergegeben. Ein Versuch, die Aufforderung Jesajas mit anderen Worten zu sagen:
„Hört! Es ruft eine Stimme: Die alten Ordnungen, die ihr euch gemacht habt, stimmen nicht mehr. Etwas Neues bricht an: Berge stürzen zusammen und Untiefen werden überbrückt. Der ganze Kosmos gerät in Bewegung, denn: Gott ist im Kommen!
Ihr, die ihr das hört, stellt euch darauf ein. Macht ihm eine ebene Bahn. Macht Platz für ihn, räumt die Steine, die Hindernisse und eure Bedenken weg, auch die aus euerm Leben. Bereitet dem Herrn den Weg. Dann wird eure Trauer in Freude verwandelt, eure Sorgen froher Erwartung weichen. Dann werdet ihr Erfahrungen machen, von denen ihr nicht einmal zu träumen gewagt!“
Ihr Martin Hermann, Pfarrer