Pfarrer Andreas Grell

Auf ein Wort: Evangelische Fastenaktion "Komm rüber – 7 Wochen ohne Alleingänge"

Erstellt von ag/tur |

Gedanken von Pfarrer Andreas Grell zum Thema: "7 Wochen ohne" -Niemand ist allein auf der Welt. Zum Glück!

„Muss man als Christ in die Kirche gehen? Kann man nicht an Gott glauben, ohne Gottesdienste zu besuchen?“ Diese Fragen begegnen mir als Pfarrer sehr oft. Und meine Antwort lautet: Niemand „muss“ in die Kirche gehen. Weder Gott noch das Bodenpersonal verlangen das. Denn Gottesdienste sind weder dazu da, sich vor Gott oder an deren Menschen in Szene zu setzen. Noch ist der regelmäßige Kirchgang ein Indikator für Frömmigkeit. Man ist ja noch kein Christ, nur weil man in die Kirche geht. Genauso wenig ist man ein Auto, nur weil man sich in die Garage stellt.

Und trotzdem sage ich: Kommen Sie! Es lohnt sich! Denn Christsein ist grundsätzlich ein Teamsport. Kirche sind Menschen, die Jesus nachfolgen. Kirche ist gelebter Glaube. Natürlich kann jeder die Bibel für sich allein lesen und alleine beten. Aber erst durch Impulse von außen finden wir heraus, wo wir stehen. Im Austausch mit anderen können wir im Glauben wachsen und eigene Einstellungen prüfen und hinterfragen. Kirche stiftet Gemeinschaft. In dieser Gemeinschaft kann man erleben, dass Glaube verbindet und er fahren, dass Glaube auch von gegenseitiger Ermutigung und Zuspruch lebt.

Die Passions- und Fastenzeit kann uns helfen, die Stärke der christlichen Gemein schaft neu zu entdecken. Jedes Jahr gibt es die Fastenaktion der Evangelischen Kirche „7 Wochen ohne“. In diesem Jahr steht sie unter dem Motto „Komm rüber! 7 Wochen ohne Alleingänge“. Sich aufeinander ein lassen, der anderen Meinung ohne Furcht begegnen und miteinander unterwegs sein – all das macht das Leben reich. Natürlich brauchen wir auch immer wieder das Alleinsein. Das Sein für mich und das stille Nachdenken. Doch danach braucht es auch wieder den Aufbruch. Wie gut, wenn dann einer sagt: „Komm rüber!“ Die Fastenzeit ist nicht nur eine Zeit des Verzichtes. Es kann auch eine Zeit sein, um etwas bewusst in den Blick zu nehmen. Das diesjährige Fastenmotto lädt dazu ein, aufzubrechen und neue Erfahrungen im Miteinander zu machen. Schön, wenn Sie dabei sind!

Ihr stellv. Dekan Andreas Grell

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