Page 30 - Gemeindebrief – Juni / Juli 2020
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 Die Aufsuchende Arbeit der Diakonie in Neumarkts Notunterkünften
Ein Arbeitsfeld mit Höhen & Tiefen
Man vermutet es nicht in einer reichen Stadt wie Neumarkt: Auch hier gibt es ob- dachlose Menschen. Die Stadt bietet des- halb bisher 88 (bald 108) Plätze in Not- unterkünften an und die Belegungszahlen sind hoch. Es gibt die unterschiedlichsten Gründe, weshalb jemand seine Wohnung verloren hat. Ein Rauswurf durch den Partner oder eine Scheidung, verpasste Mietzahlungen wegen Arbeitslosigkeit, Schulden, die Rückkehr aus der Haft – vielleicht meldet der Vermieter auch Eigenbedarf an. Häufig stecken hinter diesen vielschichtigen Problemlagen auch schwere psychische Belastungen oder Substanzmissbrauch. Mit dem Einzug in die Notunterkunft fragen sich die meisten Menschen, wie sie aus dieser gefühlten Sackgasse jemals wieder herauskommen sollen. Hoffnungslosigkeit, Verzweiflung und Selbstaufgabe machen sich breit. Ich bin sehr dankbar über meine Stelle in der „Aufsuchenden Arbeit“. Angegliedert ist sie bei der Diakonie in der Suchthilfe, ge- fördert wird sie durch die Stadt Neumarkt.
In Corona-Zeiten bemühe ich mich, den Kontakt zu meinen Klienten zumindest telefonisch oder per Post aufrecht zu erhalten. Ich bin in persönlichen Kri- sen erreichbar und versuche weiter- hin eine bestmögliche Vernetzung zu Ämtern und Einrichtungen zu gewähr- leisten. Zu Krisenzeiten ebenso wie
im alltäglichen Gespräch mit den Bewoh- nerinnen und Bewohnern der Notunter- künfte wird immer wieder deutlich, wie dankbar auch sie für die Unterstützung sind. Hilfe anzunehmen ist oft gar nicht so einfach. Doch ist erst einmal eine Vertrau- ensbasis geschaffen, lassen sich viele der Probleme auch gemeinsam bewältigen. Nicht alle und auch nicht sofort – vieles braucht seine Zeit und natürlich kommt es immer wieder auch zu Rückschritten oder Enttäuschungen. Aber wir feiern die kleinen Erfolge und verlieren das Ziel nie aus den Augen: Hoffnung zu wecken und damit auch die Erkenntnis, dass das Le- ben wieder lebenswert werden kann und die vermeintliche Sackgasse doch in eine Kreuzung mündet.
Annika Hampel Suchtberatung Neumarkt Seelstraße 11a
 09181 440906
 suchtberatung@diakonie-ahn.de
 Seite 30 | DIAKONIE
 Seit dem 1. Mai 2019 ist Annika Hampel für die Begleitung und Betreuung von obdachlosen Menschen in der Stadt Neu- markt zuständig.
Grundlage dafür ist eine Kooperationsver- einbarung zwischen dem Diakonischen Werk Altdorf-Hersbruck-Neumarkt und der Stadt Neumarkt.
























































































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