Page 14 - Gemeindebrief 10 / 2021 der Evang.-Luth. Kirchengemeinde Neumarkt i.d.OPf.
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Interview mit Beatrice Höhn 25 Jahre Kirchenmusik in Neumarkt Am 1. Oktober 1996 begann unsere Kirchen- musikerin Beatrice Höhn ihren kirchenmu- sikalischen Dienst in Neumarkt. Unser ehe- maliger Diakon Klaus Eifler hat sie interviewt: Liebe Beatrice, erinnerst du dich noch an die Anfangszeit vor 25 Jahren? Gerne erinnere ich mich an meine festliche Einführung durch Dekan Philippi am Ernte- dankfest 1996 in der Christuskirche. Noch im Oktober gründete ich einen Kinderchor (eini- ge meiner ersten Kinderchorkinder haben in- zwischen eigene Kinder, die hoffentlich auch bald im Kinderchor singen) und führte das in- zwischen aus Neumarkt nicht mehr wegzu- denkende Orgelkonzert in der Silvesternacht ein. Mein Büro war damals noch neben dem Kirchsaal hinter der Kirche; später bin ich in die Seelstraße umgezogen und 2016 ins Evangelische Zentrum. „Kirchenmusikerin“ ist ja kein so alltägliches Berufsziel - wie bist du eigentlich darauf gekommen? Schon als kleines Mädchen wollte ich in der Laurentiuskirche meines Heimatortes Meeder bei Coburg immer auf der 2. Empore neben der herrlichen Barockorgel sitzen. Ich war fasziniert von dem Instrument. Nach vie- len Jahren Klavierunterricht erhielt ich dann – endlich – mit 12 Jahren Orgelunterricht. Gesungen habe ich schon seit meiner Kind- heit in verschiedenen Chören, als Jugend- liche wirkte ich im Coburger Bachchor bei den Aufführungen der großen Oratorien und Passionen mit. Eine Rolle bei der Berufswahl spielte sicher auch der Coburger Dekanats- kantor Hans-Martin Rauch, der mir Vorbild und Lehrer war. Wir kennen dich als professionelle Musikerin mit viel Engagement. Wie ist denn deine private Welt? Natürlich gehe ich sehr gerne in sog. klas- sische Konzerte, aber auch ins Theater oder ins Museum. Bis vor einigen Jahren spielte ich Tischtennis in der Mannschaft und nicht erst seit Corona gehe ich mit meiner Familie oft in der Natur spazieren oder in den Bergen wandern. Aber Musikerin bin ich immer, ich liebe die Musik und sie gehört auch zu Hause zu mir und meinem Leben. 25 Jahre sind eine lange Zeit – wird es da nicht langweilig? Nein, langweilig wird es keineswegs. Die Kirchenmusik ist ja ständig im Fluss, sie ist lebendig und abwechslungsreich. Ich bin froh, dass ich in meinen Chören mit so vielen engagierten Menschen arbeiten kann, die mich unterstützen und ihre Ideen einbrin- gen. Nicht nur die Zusammensetzung der Chöre verändert sich im Laufe der Jahre, son- dern auch unsere Räumlichkeiten; und nicht zuletzt verändern sich die Anforderungen an die Kirchenmusik. Das macht meine Arbeit auch nach so vielen Jahren noch interessant. Seite 14 | INTERVIEW