Page 5 - Gemeindebrief – Dezember 2020 / Januar 2021
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 Zur Renovierung der Christuskirche
Ein begehbares
Altarbild
Die Christuskirche hat einen langge- streckten Grundriss. Wenn nach der Re- novierung der ehemalige Chorraum dazu- kommt, würde sie innen so schmal wie ein Schlauch wirken.
Durch einen architektonischen Trick soll dies verhindert werden: An der Rückwand des Chorraums werden alle Kanten durch Rundungen ersetzt. Dadurch wirkt die Rückwand der Chorwand näher und die Raumaufteilung harmonischer.
Versehen mit einer raffinierten Beleuch- tung und einem besonders gestalteten Fenster auf der Stirnseite wirkt der Chor- raum dann wie ein begehbares Altarbild, welches an das Gemälde „Aufstieg der Seligen“ des niederländischen Malers Hieronymus Bosch erinnert. Es entstand zwischen 1505 und 1515 und ist Teil eines Polyptychons aus vier Bildtafeln mit dem Titel „Visionen des Jenseits„.
Das faszinierendste Element dieses Ge- mäldes ist der große Tunnel, der das obere Drittel des Bildes ausfüllt. Der Be- trachter wird in eine Perspektive versetzt, als schaue er durch einen Strohhalm auf das dahinter liegende himmlische Jen- seits. Dieses Jenseits des Tunnels ist reines Licht, in dem alles Gegenständliche ver- borgen bleibt.
Es ist eine Quelle der Vielfalt und Über- raschung, die eine Vereinigung mit Gott symbolisiert. Der dreidimensionale Tun- nel gibt dem Betrachter einen Blick auf das „weiße Licht“ vom Himmel, in das die Menschen am Ende ihres irdischen Weges – geführt von Engeln – eintauchen werden.
Ralf Thaben
RENOVIERUNG CHRISTUSKIRCHE | Seite 5
 Quelle: de.wikipedia.org
























































































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